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Anders als abhängig Beschäftigten ergeht es deutschen Rentnern. Sie verfügen mit ihrer Altersrente ein gesichertes Einkommen, das bis ans Lebensende fließt. Einen Arbeitsplatz können sie nicht mehr verlieren. Eigentlich könnte dieser Vorteil eine gute Voraussetzung dafür sein, dass ein Kleinkredit für Rentner problemlos vergeben wird. Aber so ist es nicht – viele Banken vergeben einen Kleinkredit für Rentner nur dann, wenn die Rentner eine jüngere Bürgschaft stellen können. Rentner verlieren zwar nicht den Arbeitsplatz, aber möglicherweise das Leben, bevor der Kredit getilgt ist. Das sogenannte biologische Risiko wiegt so schwer, das Rentner wirklich Schwierigkeiten haben, einen Kleinkredit für Rentner zu bekommen, wenn sie in einem gewissen Alter sind.
Die Altersgrenzen bei der Kreditvergabe
Dass es Altersgrenzen gibt, ist vielen Verbrauchern so nicht bekannt. Die meisten wissen, dass man 18 Jahre sein muss, wenn man einen Kredit aufnehmen möchte. Dass es Altersbeschränkungen nach oben gibt, merken nur die Betroffenen – die Rentner. Früher war bei vielen Banken bei 70 Jahren Schluss. Heute sind die Altersgrenzen, die jede Bank individuell festlegt, etwas aufgeweicht und zum Teil der deutlich höheren Lebenserwartung angepasst. Senioren und Seniorinnen werden heute durchschnittlich weitaus älter als 80 Jahre. Dem tragen die Ankaufsrichtlinien bei den Banken in keinster Weise Rechnung.
Wenn Rentner glück haben, bekommen sie mit Mitte 70 noch einen Kredit, der zwölf Monate läuft. Mehr ist meistens ohne eine jüngere Bürgschaft nicht drin. Für Rentner die 75 Jahre und älter sind, ist es aussichtslos, wenn sie ohne eine jüngere Bürgschaft einen Kleinkredit für Rentner beantragen. Die biologische Uhr tickt laut Ansicht der Banken besonders schnell. Verbraucherschützer sprechen berechtigterweise von einer Form von Altersdiskriminierung. Da bei den Banken aber Vertragsfreiheit herrscht, kann die Politik die Banken nicht zwingen, Kredite an Rentner von Mitte 70 und älter zu vergeben.
Die Sorge der Banken ist aber völlig unberechtigt. Fast alle Rentner haben Erben. Sollte tatsächlich ein Kreditnehmer versterben, bevor der Kredit getilgt ist. Erben die Angehörigen nicht nur die Ersparnisse des Verstorbenen, sondern auch die Verbindlichkeiten, sodass die Rückzahlung der Restschuld kein Problem sein dürfte.
Den Kleinkredit für Rentner nicht über eine Restschuldversicherung absichern
Banken, die einen Kredit an Rentner vergeben, versuchen nur zu gern, den Rentnern wenn möglich eine Restschuldversicherung zu verkaufen, die im Todesfall den Kredit ablöst. Für Rentner ist diese Restschuldversicherung nicht zu empfehlen. Selbst wenn der Abschluss noch möglich sein sollte, wäre die Restschuldversicherung so teuer, dass die Kreditkosten deutlich ansteigen würden. Auch für die Versicherung ist bei älteren Menschen das Todesfallrisiko höher, dementsprechend teuer ist die Prämie dann auch. Rentner, die sich erst für einen günstigen Kleinkredit interessieren oder das Angebot einer Null-Prozent-Finanzierung nutzen wollten, weil sie der Kredit dann nichts kostet, müssten für die Versicherungsprämie hohe Kosten tragen, die auf die monatliche Rate umgelegt werden.
Für viele Rentner ist das insgesamt undurchsichtig, weil eine Null-Prozent-Finanzierung für einen Kleinkredit eine solche bleibt, obwohl der Kreditnehmer hohe Kosten für die Kreditaufnahme zu tragen hat. Banken ist es vom Gesetzgeber untersagt, die Restschuldversicherung zur Bedingung für die Kreditvergabe zu machen. Tun sie das, müssen die Kosten der Versicherung im Effektivzins zum Ausdruck kommen. Der wäre dann teilweise so hoch, dass Rentner den Kredit nicht aufnehmen würden.
Fazit
Für Rentner ist es nicht leicht, einen Kredit zu bekommen. Das biologische Risiko wird vonseiten der Banken überbewertet. Problemlos Kredit bekommen Rentner, die kreditwürdig sind, wenn sie den Antrag gemeinsam mit einem jüngeren Bürgen einreichen. Rentner sollten sich nicht darauf einlassen eine Restschuldversicherung zur Absicherung des Todesfalls abzuschließen, denn die kann sie teuer zu stehen kommen.