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Als Vorkasse bezeichnen vorwiegend Kreditvermittler ein Entgelt, welches sie von möglichen Klienten für die Bearbeitung eines Darlehensantrages berechnen. Gebräuchlicher ist der Begriff Vorkosten. Der Gesetzgeber erlaubt zwar die Berechnung eines Entgelts durch einen Kreditmittler, er verbietet jedoch die Berechnung von Kosten vor der Kreditauszahlung sowie bei Ablehnung des Antrages.
Die bei jeder Beantragung eines Kreditantrages zwangsläufig anfallenden Kosten gehören zum normalen Geschäftsrisiko von Kreditvermittlern und Geldinstituten.
Vorkasse ist ein Zeichen mangelnder Seriosität
Jeder Kreditvermittler oder Kreditvergeber kann als unseriös eingestuft werden, wenn er den angebotenen Kredit nicht ohne Vorkasse vergibt. Diese Bewertung ergibt sich bereits daraus, dass der Gesetzgeber die Berechnung von Kosten für den Fall einer Ablehnung des Kreditantrages oder einer nicht erfolgreichen Darlehensvermittlung verbietet. Ein Kreditvermittler hat Anspruch auf eine Erfolgsprämie, welche er je nach Vertragsgestaltung dem Kreditinstitut oder dem Darlehensnehmer berechnen darf.
Ob ein Kreditgeber ein Bearbeitungsentgelt verlangen kann, ist zwischen Verbraucherverbänden und Banken umstritten und wird von Gerichten nicht einheitlich beantwortet. Unstrittig ist jedoch, dass seriöse Banken die Bearbeitungsgebühr nur bei einer tatsächlich erfolgenden Kreditvergabe in Rechnung stellen und die entsprechenden Kosten in den effektiven Jahreszinssatz einrechnen.
Keine Angebote mit Vorkasse einholen
Die meisten Banken und viele Kreditvermittler halten sich selbstverständlich an die gesetzlichen Vorgaben und vergeben jeden Kredit ohne Vorkasse. Zugleich prüfen sie die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit jedes Kreditantragstellers sorgfältig und lehnen die Kreditvergabe bei einem zu geringen Einkommen oder einer schwachen Bonität ab. Einige Vermittler werben aktiv mit der Kreditvergabe in schwierigen Fällen und verlangen für die Bearbeitung des Antrages die Bezahlung einer Vorkasse.
Einige Kreditvermittler oder Kreditanbieter vergeben nach dem Kassieren der Vorkasse tatsächlich ein Darlehen, in vielen Fällen erfolgt jedoch wenige Tage nach dem Bezahlen der Vorkosten eine Ablehnung des Kreditantrages. Besonders häufig lässt sich die Berechnung von Vorkosten bei Angeboten für eine Kreditvergabe ohne Schufa beobachten. Entsprechende Darlehen werden tatsächlich von vornehmlich in Liechtenstein oder der Schweiz beheimateten Banken vergeben. Voraussetzung für ein seriöses Darlehen ohne Schufa ist jedoch, dass die Schweizer oder Liechtensteiner Bank den entsprechenden Kredit ohne Vorkasse auszahlt. Die Berechnung eines höheren Kreditzinssatzes bei Kreditnehmern mit schwacher Bonität beziehungsweise bei einer nicht durchführbaren Schufa-Auskunft ist nachvollziehbar.
Eine Alternative zu einem Bankkredit ist der von privaten Kreditgebern gewährte Kredit ohne Vorkasse. Dieses Darlehen beantragen Kreditnehmer über eine von einer lizenzierten Bank unterstützte Webseite. Das entsprechende Geldinstitut übernimmt zugleich die praktische Durchführung der anfallenden Zahlungsvorgänge und die Bonitätsprüfung. Wenn Kreditinteressenten auf ein Angebot für eine Darlehensvergabe unter Zahlung einer Vorkasse stoßen, gehen sie zur Vermeidung unnötiger Ausgaben ohne sicheren Erhalt des Kredites auf dieses nicht ein.